Die erste Tagesetappe führte uns auf dem Kungsleden von Nikkaluokta am nach Singi. Der Weg führt südlich vom Kebnekaise durch das Gebirge. Der Kebnekaise ist Schwedens höchster Berg. Es war eine harte Tour, die sich am Ende ganz schön in die Länge zog und an uns zehrte.
Wir standen sehr zeitig auf. Immerhin öffnete um 6 Uhr der Check-In. Der Bus für unsere Startwelle sollte schon 6:30 Uhr starten. Es war also straffes Zeitmanagement gefragt.

Wir bekamen unsere Startunterlagen, einen Wanderpass und deckten uns mit Propan-Gas und Verpflegung für die nächsten drei Tage ein. An der Bar gönnten wir uns ein Frühstück mit Kaffee und einem Stück Blaubeerkuchen. Dann stiegen wir in den Bus, der uns nach Nikkaluokta brachte.

Das Wetter zog sich während der 45 Minuten Fahrt etwas zu. So kamen wir in leichtem Nebel am Startpunkt des Kungsleden an.

Wir nehmen am letzten Wasserhahn noch Wasser auf und starten. Es geht durch Wäldchen mit kleinen Birken in das Tal Ladjuovagge hinein. Der Weg endet bereits nach 5,6 km am See Ladtjojaure. Hier gibt es auch die erste inoffizielle „Verpflegungsstation“. Die Samen betreiben hier im Sommer die Fastfood Bude „Lap Donalds“, wo es lecker gegrillten Rentier-Burger gibt. So früh am Tag brauchen wir noch keinen Burger – so ziehen wir weiter oberhalb des Sees entlang hinein ins Kebnekaise Gebiet.

Stetig steigt der Weg sanft an und zieht sich an der nördlichen Bergflanke dahin. Nach einer reichlichen Stunde kann man in der Ferne schon die Kebnekaise Fjäll Station sehen. Der Weg ist recht begangen hier – denn jeder Schwede muss ja mindestens einmal auf dem höchsten Berg Schwedens gewesen sein.
Mittag in der Kebnekaise Fjäll Station

Es dauert noch eine ganze Weile, bis wir die Berghütte dann erreichen. Hier ist der erste Checkpoint – man bekommt einen Stempel in den Wanderpass und kann sich im extra errichteten Tippi ein paar Filme über Fjäll Räven ansehen. Wir ziehen das Restaurant vor, immerhin ist es Mittagszeit und wir haben 19,7 Kilometer geschafft. Das Restaurant hat ein leckeres Buffet – wir können nicht widerstehen.


Nach dem opulenten Mal lassen wir nun endgültig Strom, fließend Wasser und Handy-Empfang hinter uns und steigen anschließend weiter auf. Dabei halten wir uns auf einem gut markierten Weg entlang des Flüsschens Laddjobahta. Doch der Weg ist hier oben sehr ausgetreten und steinig. Jeder Schritt verlangt volle Konzentration – wir kommen nun bei weitem langsamer voran als geplant. Aber die großartige Landschaft entschädigt für alle Strapazen.


Campen in Singi

Völlig erschöpft erreichen endlich wir nach über 30 Kilometern den nächsten Checkpoint „Singi“. Hier holen wir uns den wohlverdienten Stempel ab. Das Essen lassen wir links liegen und gehen weiter, um uns eine passende Stelle zum Zeltaufschlagen zu suchen.

Wir schlagen völlig ermüdet unser Zelt auf und bereiten anschließend unser Abendbrot zu. Die fällt gar nicht so leicht, denn ein Wind fegt über die Ebene und macht Kochen mit offener Flamme zu einem echten Abenteuer.



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