Der Morgen erwarte uns mit bestem Wetter, verlief aber sonst wie gewohnt. Nach einem intensiven Studiums des Wanderführers entschieden wir uns für eine Tour im Nordosten – im Hinterland des Adlerfelsens.
Die Tour führt vom Wasserkraftwerk“Fajã da Nogueira über die Levada Pico Ruivo hinüber zum Ribeira Seca.
Bereits die Anreise zum Parkplatz war ein kleines Abenteuer. Die Straße endete unverhofft und ging in eine ruppige Lavapiste über. Komisch – laut Karte sind wir richtig. Schnell werfen wir einen Blick in die Tourbeschreibung im Wanderführer. Sieh an: genau so steht es geschrieben: Besitzer einer Vollkasko sollen einfach nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ versuchen, mit ordentlich Schwung für die Steilstücke, das Kraftwerk zu erreichen. Dem dumm dreinschauenden Rest wird die Verwendung eines Geländewagens ans Herz gelegt. Wir hatten weder das eine noch das andere und kamen dennoch oben an. Einzig eine Wäschen könnte der silberne Flitzer nun vertragen.
Um 9:40 erreichen wir den Ground Zero. Fix packen wir alles zusammen und suchen den Einstieg in die Tour.
Die Wanderung präsentiert sich zum Einstieg gleich mit einem Aufstieg mit stolzen 360 Hm. Das Highlight dieses schweißtreibenden Aufstiegs sind die ältesten Stinklorbeerbäume auf der Insel. Ja, im Urlaub erfreut man sich an kleinen Dingen. (Die jonglierenden einarmigen Affen waren nämlich eine Minute vorher in den Dschungel verschwunden – interner Witz zum Thema „kleine Dinge“)
Unterwegs treffen wir einen Wasserwart. Da die Regulierung des Wassers hier auf der Insel wenig smart und viel Handarbeit ist, muss auch am Sonntag einer raus und die Absperrschieber der Levadas entsprechend justieren.
Das ist der 1000 jährige Stinklorbeer – der Älteste der Insel
Die Lorbeerbäume wohnen auf einer schönen Lichtung, auf der der Einheimische eine schöne Rast rund um eine Quelle installiert hat.
Nach gut 80min erreichten wir unsere Reiseflughöhe und damit die Levada do Pico Ruivo, zusammen mit dem Hinweis Caution Perigo, Road closed, passagem encerrada 1500m… Aber das ignorieren wir geflissentlich und wandern nach einer kurzen Pause weiter.
Der menschenleere Pfad war mit Tunneln gesäumt und der Längste, mit gut 200 m, erforderte endlich den Einsatz der Stirnlampen. Abenteuer für groß und klein. Der Tunnel war aber ausreichend hoch, um ihn auch mit Kinderkraxe in akzeptabler Haltung zu durchqueren.
Nach dem Tunnel passierten wir noch eine letzte Absperrung, um die am abgebrochene Hang jämmerlich zu verenden. Hier hat unlängst eine Bergrutsch die gesamte Levada mit ins Tal gerissen. Hier geht es wirklich nicht weiter. Also schnell noch ein paar Bilder von den Wasserfällen gemacht und dann kehren wir um.
Um 15 Uhr sind wir wieder im Hotel. Schnell noch eine Kinderportion vom Mittagsbuffet geholt und dann gehen die Kleinen ins Bett.
Nach dem Mittagsschlaf – so gegen 17 Uhr – schwimmen die Kleinen noch eine Runde im Yacuzzi.