Heute führen wir euch zum Lucia Fest in Stockholms Freilichtmuseum Skansen.
Emil hatte keine gute Nacht. Wegen Längenwachstum schmerzte ihm das Bein. Es wurde oft eingecremt – mit Hirschtalk Placebo und auch Wadenwickel wurden angewendet. Es nützte alles nichts – der Schmerz lies nicht nach. Gegen 4:30 Uhr zog dann doch Ruhe ein, als Mama ins Kinderklappbett einzog. Und dann hätten wir früh fast verschlafen. Oh Gott, es war schon kurz nach 8 Uhr. Nun bitte schnell, denn die Tage hier oben sind kurz…
Wir frühstücken im sehr schicken und edlen Hotelrestaurant. Jeder Gast wird nach seinen Vorlieben platziert. Die fünf Buffets lassen keine Wünsche offen. Die Auswahl ist auf jeden Fall authentisch schwedisch. Mittlerweile ist es schon fast 9 Uhr. Doch wir geben dem heraufziehenden Stress keine Chance. Das Buffet ist sehr umfangreich und liebevoll hergerichtet. Alles wird mit viel Personal immer sauber gehalten und wieder aufgefüllt.
Wir brechen kurz vor 10 Uhr auf. Es regnet wie aus Kübeln. Wir ziehen die Kapuzen tief ins Gesicht und hangeln uns von Vordach zu Vordach. Doch schon 10 Minuten später ist der Schauer vorbei.
Wir kommen an der angepeilten Haltestelle der Tram 7 an. Die Letzte ist gerade eben abgefahren, ach so. Aber das ist kein Problem, denn in 7 Minuten kommt die Nächste. Da können wir die Zeit nutzen, noch schnell einen gültigen Fahrausweis zu besorgen. Aber wie? Automaten gibt es nur in der Metro. Und beim Schaffner muss man passend in Kronen zahlen. Ratlosigkeit. Ach ja, kaufen per App. Wir suchen die App im AppStore raus. 2 Bewertungssterne nur, wirklich diese? Es gibt keine andere, also laden wir die App herunter. Mittlerweile kommt die Bahn. Na dann mal einsteigen – ohne Ticket.
Das Ticket ist in der App rasch ausgewählt. Jetzt muss nur noch fix die Bezahlung mit Kreditkarten abgeschlossen werden. Was auch immer die DKB hier zusammenprogrammiert hat, die Bezahlung will nicht klappen, denn die Banking-App dreht sich im Kreis und man bekommt keine Einmal-TAN, um den Kauf abzuschließen. Wir probieren es wieder und wieder. Innerlich hegte ich die Hoffnung, die 9 Euro für die zwei Tickets sparen zu können, wenn man eher am Ziel ist, als der Kauf abgeschlossen werden kann. Doch hier macht die Kontrolleurin uns einen Strich durch die Rechnung. Noch bevor wir notaussteigen können, will sie das Ticket sehen. Okay, eine neue Strategie muss her. Die Bezahlung mit der Karte von der Deutschen Bank funktioniert problemlos, und wir können stolz schwitzend unser Ticket zur Kontrolle präsentieren.
Skansen
Da sind wir auch schon da. Mit unseren vorab gebuchten Tickets passieren wir um 10:20 Uhr die Eingangskontrolle und sind drin – im ältesten Freilichtmuseum der Welt – dem Skansen.
Wir besuchen den Zoo und sehen uns Wolf, Elch, Wisent, Braunbär und allerlei anderes Klein- und Hausgetier. Besonders toll war der Luchs, der eben seinen drei Jungen Baumklettern lernte.
Anschließend machen wir uns auf den Weg zu einem Restaurant Solliden. Es ist 12:25 Uhr, und es beginnt schon wieder zu dämmern. Hier gibt es Mittag für die Kleinen (Nudeln) und für die Großen einen Glögg und Lussekatt. Die Beschaffung des Glöggs war irgendwie aufwändig und dauerte gute 20 Minuten, bis die Choreografie zwischen Bezahlung, Becherherausgabe und Einschenken klappt.
Nach dem Essen schauen wir beim erst 2019 eröffneten Aquarium vorbei. Hier gibt es alles in und aus der Ostsee.
13:30 gibt es in der Kyrka ein Lucia Singen. Wir stehen ewig in der Schlange und dann klappt der Pförtner die Tür zu. Die Kirche ist voll. Na gut, weiter oben gibt es eine Gegenparty. Also stiefeln wir weiter den Berg hinauf und stellen uns erneut in die Schlange.
Die Vorstellung war – im Gegensatz zu der in der Kirche – lustig und kurzweilig für Kinder gemacht. Der Chor hat sehr schön gesungen, es war durchaus sehenswert.
Wir wenden uns dem Ausgang zu, um noch bei den Affen vorbei zu kommen. Hier müssen wir uns sputen, den die Affenhäuser schließen 15 Uhr. Nach einer kurzen Visite stehen wir auf der dunklen Straße.
Wir besuchen das Lilla Djurgardskafeet. Es gibt Glögg für Groß und Klein. Dazu ein Rumfass für Emil und eine Rosinenschnecke für Emma.
Im Kaffehaus buchen wir wieder mühsam die Tickets für die Tram zurück zum Hotel. Die Tram ist nur diesmal ein Bus – Schienenersatzverkehr?
Wir kommen alle recht ermattet im Hotel an. Susi springt noch schnell auf das Laufband im Gym im 9. Stock. Dann gibt es ein schnelles Abendessen und die Kleinen gehen 19:30 Uhr ins Bett.
