Ein romantisches Kleinod findet man im Naturpark Altmühltal. Hier gibt es herrliche Landschaft, grüne Auen und viel Natur. Obendrein kommen als Würze mittelalterliche Stadtkerne, Burgen und Schlösser hinzu. Sie erzählen viele spannende Geschichten aus der Vergangenheit. Wie auf einer Perlenschnur aufgereiht ziehen sich diese sehenswerten Orte entlang der wunderschönen Altmühl. Sie verbindet all die schönen Orte miteinander wie ein roter Faden. Also viele gute Gründe, um uns hier einmal umzusehen.
Wir unternehmen unsere Tour Ende Februar. Anders ausgedrückt: mitten im Winter. Ungeachtet dessen sollte das Wetter in Süddeutschland schön werden – ganz im Gegensatz zum Wetter zu Hause. Nach 3 Stunden Fahrt erreichen wir Kelheim an der Donau.
Kelheim
Wir beginnen unsere Altmühltal Tour in Kelheim. Hier endet die Altmühl und mündet in die Donau. Direkt am sehenswerten Donaudurchbruch gelegen, lebt der beschauliche Ort vom Tourismus und der Donauschifffahrt. Unmittelbar vor der Mündung der Altmühl befindet sich die Pizzeria Riviera. Dort haben wir vorab unser Abendessen telefonisch bestellt. Aber die Abholung gestaltet sich schwieriger also gedacht. Dafür sorgte unser naives Vertrauen gegenüber der Google Navigation. Diese lockte uns auf abenteuerlichen Umwegen direkt hinter das Objekt. Folglich mussten wir die letzten Meter durch den Garten des umgebenden Sportparks bewältigen. Unsere Taschenlampen fallen sofort auf. So kommen wir direkt ins „Gespräch“ mit den sicherheitsbedachten Anwohnern. Während Susi im Laden ansteht, parken wir um und finden nach langem hin und her wieder zusammen.
Also nehmen wir unsere drei hervorragenden Pizzen in Empfang und verspeisten sie umgehend am nahen Donauufer.
Endlich gestärkt begeben wir uns zu unserem Stellplatz im Wald oberhalb des Weilers Stausacker. Hier am großen „Parkplatz Ludwighain“ (N 48° 54′ 40.7376 E 11° 47′ 59.0712) ist man im Winter ungestört. Obwohl bereits ein anderes Wohnmobil hier steht, fühlen wir uns nicht eingeengt. Nebenher findet auf dem Platz eine schicke Hütte mit Sitzgelegenheiten. Wir richten uns für die Nacht ein und nahmen anschließend noch einen kalten Absacker im Schutz der Waldhütte. Währenddessen planen wir unseren morgigen Tag im Altmühltal.
Befreiungshalle
Zeitig am nächsten Morgen frühstücken wir mit frischem Kaffee und Semmeln. Schließlich brechen wir zu nahen Befreiungshalle auf. Das beeindruckende Denkmal aus dem Jahr 1863 thront hoch auf dem Michelsberg über Kelheim. Somit hat man von hier oben einen herrlichen Ausblick. Tief unten im Tal fließt der zweitlängste Strom Europas durch den Donaudurchbruch der „Weltenburger Enge“.
So zeitig am Morgen ist nicht viel los hier oben. Infolge dessen haben wir ausreichend Zeit, den beeindruckenden Bau von Leo Klenze in aller Stille zu bewundern. Mit dem Eintreffen der ersten Touristen räumen wir das Feld und fahren weiter zum Kloster Weltenburg. Die Abtei überdies ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Bayern.
Da die Benediktinerabtei momentan geschlossen ist, besuchen wir sie vom gegenüberliegenden Ufer aus. Von hier aus kann man unter dem Strich den besten Überblick über die riesige Anlage gewinnen. Der historische Komplex ist romantisch in einer Donau-Schlinge gelegen. Nachdem wir die Eindrücke haben wirken lassen, setzen wir unsere Reise fort.
Essing im Altmühltal
Schließlich erreichen wir den malerischen Ort Essing im Altmühltal. Hier machen wir einen kurzen Foto-Stopp. Die alte 48m lange Holzbrücke führt durch das Brucktor direkt in den Ortskern.
Oberhalb des Ortes liegt auf einem Felssporn die Burg Randeck.
Ein alter Nebenarm der Altmühl zieht hier friedlich durch den Ort. Während auf dem Hauptarm die Schiffe des Main-Donau Kanals fahren herrscht hier Beschaulichkeit. Eine fast 200m lange Holzbrücke „Tatzelwurm“ überspannt weiter flussaufwärts den Kanal. Von hier oben hat mal einen perfekten Blick ins Altmühltal.
Wanderung zur Riedenburger Klamm
Nachdem wir unseren Halt beendet haben, fahren wir weiter Richtung Riedenburg. Wir parken das Auto etwas abseits in Nußhausen. Während die Sonne vom Himmel strahlt, ziehen wir die Wanderschuhe an und gehen los. Über hoch über unseren Köpfen wacht die gut erhaltene Burg Prunn.
Nachdem der Ort hinter uns liegt, steigen wir steil am rechten Ufer hinauf zur Klammaussicht.
Auf einem ordentlichen Steig geht es durch die Klamm. Den Rückweg nehmen wir im Tal (Karte vom Gebiet). Die Wanderung dauerte mit Kindern etwa 2,5 Stunden auf einer Wegstrecke von 8 Kilometern.
Zurück im Ort steigen wir in den Bus und fahren hinauf zur Burg Prunn. Hier machen wir unsere Mittagspause. Wir packen den Kocher aus und genießen die frühlingshafte Mittagssonne.
Riedenburg
Trotz der schönen Sonne müssen wir irgendwann weiter. Wir fahren Richtung Riedenburg. Die Perle des Altmühltals liegt nur wenige Fahrminuten entfernt. Der Ort ist bekannt für seine 3 Burgen, die sich am rechten Flußufer präsentieren. Die Rosenburg und die beiden Ruinen Rabenstein und Tachenstein. Wir parken unser Auto direkt in der Innenstand. Anschließend steigen wir hinauf zur mittelalterlichen Burg Rabenstein. Nach 15 Minuten ist der Aufstieg geschafft. Vom alten Burgplatz hat man einen wundervollen Ausblick auf die Stadt und das Altmühltal.
Anschließend genießen wir noch ein paar Minuten die wärmenden Sonnenstrahlen. Auch wenn uns der Abschied schwer fällt, steigen wir wieder hinunter in die niederbayrische Kleinstadt. Bevor wir weiterfahren, gönnen wir uns einen Kaffee to go aus der empfehlenswerten Bäckerei Cafe Scheck. Uns fällt es schwer den kulinarischen Angeboten zu widerstehen. Alles sieht sieht wirklich lecker aus. Mit dem Becher in der Hand gehen wir hinunter zu Spielplatz an der Altmühl und lassen die Kinder toben.
Danach beschaffen wir im lokalen Einzelhandel noch ein paar Zutaten zum Abendbrot und fahren weiter nach Beilngries. Der Tag neigt sich dem Ende und so suchen wir uns schließlich einen Stellplatz für die Nacht. Direkt neben dem Aussichtspunkt Hirschberg finden wir dann ein geeignetes ruhiges Plätzchen.
Wir drehen eine Runde durch den Ort und bleiben am Aussichtspunt hängen. Der Mond geht auf und wir haben einen herrlichen Ausblick hinunter ins Altmühltal.
Beilngries / Hirschberg im Altmühltal
Nach einem Abendessen im Bus genehmigen wir uns noch ein paar Gin Tonic. Obschon der Alkoholisierungsgrad steigt wärmt die Mixtur von innen. Das ist auch wichtig, denn es steht eine kalte Nacht bevor. Die Scheiben im Bus werden von innen gefrieren…
Sobald es hell wird starten wir die Standheizung. So können wir trotz der arktischen Temperaturen akzeptabel Frühstücken.
Nachdem der Hunger gestillt und alle Sachen verstaut sind, brechen wir auf zur einer Runde durch das Schloss Hirschberg. Die Sonne scheint und wärmt die frostige Erde schnell wieder auf. Die schöne Rokoko Schlossanlage gilt als eine der größten Burgen im Altmühltal. Ihre mittelalterliche Entstehung ist noch gut an den beiden Wehrtürmen zu erkennen.
Die nächste Station bildet die Marienklause oberhalb von Beilngries. Hier steht in einer parkähnlichen Anlage eine aus Baumstämmen gezimmerte Kapelle. Nebenan fließt ein Bach, der durch seine Kalktuffablagerung schöne Terrassen geschaffen hat.
Obgleich der Ort zum Verweilen und Genießen einlädt, fahren wir weiter zur Wehrkirche St. Vitus.
Der barocke Kirchenbau mit seinen imposanten Türmen wird oft auch als „kleiner Dom des Altmühltal“ bezeichnet.
Felstor Unteremmendorf
Eines der großen Wanderziele im unteren Altmühltal ist das berühmte Felstor. Es ist natürlich entstanden und damit vollständig aus Fels. Früher soll es einer mittelalterlichen Burg als Eingang Eingang gedient haben. Wir parken am Ortseingang und machen uns anschließend auf den steilen Weg nach oben. Der direkte Weg ist im Winter gesperrt – so nehmen wir den Einstieg über die Zufahrtsstraße.
Oben angekommen laufen wir entlang der Kante hoch über dem Altmühltal. Der Panoramaweg lässt uns immer wieder schöne Eindrücke von der sich Tal mäandernden Altmühl gewinnen. Wir erreichen den ersten Burgstall hier oben – den Langfelsen.
Obgleich man hier auf der Bank endlos sitzen und in das Tal schauen könnte, ziehen wir schließlich weiter. Nach 15 Minuten erreichen wir das Felsentor direkt über dem Ort.
Wir gehen weiter nach Osten über ein weiteres vorgeschichtliches Bodendenkmal – den Burgstall Saufels – hinüber zum Drachenflieger. Hier oben gibt es Mittag.
Altmühltal – unsere Zusammenfassung
Obwohl das Gute so nahe liegt, sind wir bisher noch nicht hier gewesen. Wir kannten das Altmühltal nur aus der Erzählung busreisender Rentiers oder von der Durchreise auf der A9. Das finden wir schade, denn hier gibt es nette Menschen und viel Sehenswertes. Die vielen Geotope sind einmalig. Ebenso die hohe dichte an mittelalterlichen Burgen und Weilern. Mit dem Panorama Wanderweg und dem Altmühl Radweg steht auch genügend Stoff für sportlich ambitionierte Menschen zur Verfügung.
Unsere Meinung: 5 Sterne und immer eine Reise wert.
Mit dieser Tour haben wir das östliche untere Altmühltal erschlossen. Wir kommen wieder, um den westlichen oberen Lauf der Altmühl zu sehen.