Emil weckte um 7:15 Uhr auf. Uns kam es vor wie kurz nach Mitternacht. Irgendwie schlief er dann auch wieder ein, aber um 8:30 Uhr mussten wir dann alle totmüde doch raus aus den Federn, um das Frühstück und den Tag nicht zu verpassen. Immerhin war es nun schon hell draußen. Ach ja, der Blog hatte ja auch noch keinen Text. Also schnell beim Zähneputzen und Anstehen am Kaffeeautomaten noch ein paar schnelle Sätze hineingeklappert.
Gegen 10:30 Uhr saßen wir nach dem Frühstück mal wieder im Auto. Zumindest war das der Plan, denn während dem Einladen wurden wir von Hotelgästen angesprochen, dass mit unserem Auto ja alles in Ordnung sei. Kay sagte: „Klar, uralt das Auto – aber damals wurde eben noch auf Qualität geachtet.“. Aber nein, die Leute meinten, dass unser Auto nicht aufgebrochen ist. Aha, eine Runde ums Auto – wirklich nichts. Aber wahrscheinlich hätte man bei all den Dellen ohnehin nichts gesehen. Etwas mulmig war mir schon, denn ausgerechnet gestern hatten wir nur das nötigste ausgeladen und so waren noch Kubikmeter Gerölle im Auto geblieben. Doch es fehlte nichts. Den entnervten Hotelgästen noch eine große Portion Mut zugesprochen und dann nichts wie weg.
Wir schlugen wegen dem guten Wetter Richtung Encumeada Pass ein. Hier haben wir gestern eine Tour nahegelegt bekommen mit schöner Aussicht über die Insel und viel Levada Grün.
Gegen 11:30 waren wir angehost und bereit zum Abmarsch. Die ersten Minuten irrten wir herum, denn wir taten uns schwer den mit einem riesigen Schild ausgeschilderten Weg zu finden ;-).
Die Strecke führte auf 1000m ü.NN entlang der Levada do Norte. Diese ist gut ausgebaut, aber Gott sei Dank heute nicht so stark begannen. Nur ein paar einsame aber durchaus gesprächige Herren aus der bayerischen Ackerfurche trafen wir unterwegs. Die Levada ist durchweg sehr schön bewachsen – Agapanthus, Ginster und Hortensien wie Unkraut. Und auch wieder die verschiedenen Sorten an Ex-Interhotel-Gestrüpp.
Unterwegs gab es immer wieder spektakuläre Aussichten nach Achada hinunter.
Kay stürzte sich – mal wieder – todesmutig in die Levada Fluten und konnte Emmas Nucki vor dem Ertrinken retten.
Bereits auf dem Hinweg hat Emil die Blütenpracht wenig interessiert, schlafen ist einfach besser.
Nach 2,5 km kehrten wir um, denn vor uns lag ein anderer, ebenso untauglicher, Tunnel und die Landschaft änderte sich dann auch nicht mehr.
Auf dem Rückweg hat es dann auch Emma dahin gerafft und so wanderten wir mit zwei schnarchenden Zwergen zurück.
Auf halber Strecke befand sich ein 600 m langer Tunnel, der sich bereits auf dem Hinweg mit einem Selbstversuch als kraxenuntauglich erwiesen hat.
Kay packte das Abenteuer und so ließ er das Schlafvolk zurück und durchquerte den Tunnel.
In der Mitte war er sogar aufrecht zu begehen, aber mit dem Überhang der Kraxe hätte es wohl auch hier nicht gereicht und es gab wirklich nur wenige Stellen, bei denen man mit Kraxe dran den Gegenverkehr hätte passieren lassen können. Ohne Kraxe aber kein Problem und so auch irgendwie schade, denn die Nordseite war noch mal um einiges grüner und der Wasserfall am Ende hat schon auch gelockt. Aber dann eben ein andermal.
Während des Ausflugs erwachten dann auch die Schläfer und vertrieben sich die Zeit mit Hühnerfüttern.
Die Wanderung brachte es in Summe auf knapp 6 km. Nicht viel, aber dafür schön und sehenswert.
Direkt oben am Encumeada Pass gab es eine zünftige Brotzeit – wie der Bayer soagn tat. Pizza war der eindeutig vernehmbar vorgetragene Wunsch der Nachwuchlevadagänger. Sie war irgendwie portugiesisch einzigartig, aber auf jeden Fall lecker.
14.30 ging es gestärkt und mit frischen Pops Richtung Camara de Lobos. Gestern in der Durchfahrt hat es uns dort gut gefallen.. das wollten wir uns heute nochmal genauer anschauen.
Einen schönen Spielplatz fanden wir und so wurde Robbenkammer ein Highlight für die Kleinen.
Auf dem Rückweg hatten wir noch etwas Zeit und nutzten das gute Wetter für eine Tour über alte Küstenstraße.
Und – nach fast 1000 km sind wir im Ford in der Meisterklasse angekommen und haben das letzte Level (Geschwindigkeit) heute gemeistert. Drei volle Blütenblätter. Übernommen hatten wir die Karre saharagleich und haben sie nun zum blühen gebracht – wie passend für Madeira. Es war aber auch echt eine harte Nuss…