Madeira – Tag 11 – Lavagrotten

Parkplatz an den Grotten – 10:30 Uhr

Heute besuchten wir die Lavahöhlen von Sao Vincente – keine 3 km vom Hotel entfernt – ein Heimspiel quasi.

Die Brücke am Kwai
Hab ich nicht was vergessen?
Grüner Blick zum Meer
Geologischer Nachwuchs

Die Höhlen sind geologisch fast einzigartig auf der Welt und entstanden vor knapp 1 Millionen Jahren durch ein Mischung sehr fester und sehr flüssiger Lava. Die flüssige Lava floss wieder ab und so entstanden die Hohlräume des Höhlensystems. So oder so ähnlich war es dem penglischen (portugiesisches Englisch) Gestammel unser Grottenführerin zu entnehmen. Die Höhen wurden in den 90er Jahren für öffentliche Begehungen aufbereitet und stimmungsvoll beleuchtet. Man sollte sich tunlichst mit dem Besuch dieser Höhlen beeilen, denn seit Jahren wird jede durchgebrannte schön gelblich leuchtende Glühbirne durch kaltweißen LED Quatsch ausgetauscht. Und so geht jeden Tag die Stimmung ein Stück mehr den Riberio Sao Vincente hinunter, bis schlussendlich die Höhlen dann aussehen, wie der Hinterhof einer chinesischen Schnellbräterei.

Unsere Ankunft hatten wir gut getimt, denn die nächste Führung sollte widersprüchlicher Informationslage in sieben bis 10 Minuten starten. Also fix in Schale werfen. Ich war mit meinem Vater Anfang der 90er Jahre mal in T-Shirt und kurzen Hosen in der Eisriesenhöhle im Tennengebirge im Salzburger Land. Hier habe ich frierend meine Lektion gelernt: niemals ohne Jacke unter die Erde. Aber hier war es völlig oversized. Die massiv tropfende Deckenfeuchtigkeit konnte man zwar gut ableiten aber gleichzeitig trat auch eine nicht zu verachtende innere Feuchtigkeit auf. Susi hatte leider beim morgendlichen Start in Verärgerung über Emils zerrittene Sandalen das kleinkindliche Unterhaltungsnaschwerk vergessen. Also ging sie noch Fix in den Shop. Kay kümmerte sich um die Rangen und rief noch hinterher: „Bring einen Kaffee mit!“. Der als Antwort gemurmelte Kommentar verhallte im Rauschen des nahen Flusses. Jedenfalls kam Sie mit Smarties und einem Eimer voll kochendem Kaffee wieder. Es war wohl eine Art späte Rache, denn auf Kay wurde massiv eingestresst, dass er die lavaheiße Kaffeesoße hinunterzustürzen habe, da wir sonst die Tour verpassen würden.

Beide Kinder fanden sie unbekannten Smarties überaus lecker: für Emil waren es „Kekschen“ und Emma lernte innerhalb von 10 Sekunden das Wort „Schokolade“.  So hatten wir in der Höhle eine schöne Hintergrundbeschallung, den beide johlten abwechselnd Kekschen … Schokolade. Es war wie ein Untergrundrap.  So konnten wir die gregorianischen Gesänge gar nicht richtig hören, die in die Höhle eingespeist wurden.

Die Führung durch die Höhlen dauerte rund 40 Minuten. Wie hier so üblich, fließt viel Wasser durch die Höhlen, und so kommt man auch an beeindruckenden Wasserfällen in der Höhle vorbei.

Führeransprache
Höhlenfarn
Moos an der Höhlentanne
Lavagang
Unterirdischer See
johlende Emma – Vincenter Sängerknaben
Lava – am Boden erkannt man noch, wie sie nach dem Fließen erstarrt ist vor 890.000 Jahren
Wieder über der Erde
Unser Gärtner

Nach der Höhle parkten wir unser Auto (darf man das noch so nennen?) um, damit wir für Emil noch ein paar neue Sandalen ergattern konnten. Seine Sandalen hatte er in akribischer Kleinarbeit  zerpflückt. Die Jagd verlief jedoch ergebnislos.

Mittag in Sao Vincente
Mittagsemil

Den Mittagsschlaf hielten die Rangen im Hotel. Der dauerte dann auch wegen später Ruhung bis 17 Uhr.

Dann brachen wir nach Seixal (sprich Scheischal) auf. Der Ort liegt romantisch auf einer Lavazunge hoch über dem Meer. Nur wenige Orte auf Madeira strahlen so viel Ruhe und Harmonie aus, wie Seixal. Fischerboote schaukeln am Hafen und hier befindet sich auch die Badeanlage mit von Lava eingerahmten Naturschwimmbecken.

Blick auf Sao Vincente und Ponta Delgada
Sitzen am Hafen
Molengang
Am Hafen
Meeresschwimmbecken
Draußen tobt der Atlantik – trotz Windstille
Wasser und Land
Abendstimmung am Hotel beim Katzenrundgang
Nightpool in front of Ponta Delgada

Abends sitzen wir wieder auf dem Balkon und hören das Meer rauschen. Und es rauscht wirklich, wenn die meterhohen Wellen sich an den Klippen brechen.
Und für den Gaumen gibt es die flüssigen „Geheimnisse des hl. Michaels“ – Segredos de Sao Miguel. Der Wein gestern Abend lief auch schon sehr gut, so dass die erste Flasche viel zu schnell leer war. Aber Gott sei Dank war noch Nachschub in der hängenden Vorratskammer.

Macht’s gut Jungs & Mädels und Prooooost.

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