Der Abflug mit AirBerlin ab Berlin Tegel war für 12:00 Uhr geplant. Also – so unsere Rechnung – wäre es klug, wenn man 10:00 Uhr am Flughafen ist, um mit minimaler Wartezeit noch einchecken zu können. Minimales Warten war die Strategie, um bei den Kindern keine Langeweile aufkommen zu lassen. Denn Tegel ist zum Warten mit Kindern alles andere als ideal.
Also wurde gegen 06:00 Uhr aufgebrochen – 3 Stunden Fahrt, 30 Minuten Auto abstellen und Shuttlefahrt bei BilligParkenGehtNurHier und 30 Minuten Reserve.
Der schöne Zeitplan wurde am Dreieck Potsdam von einem Unfall mit einem LKW im Baustellenbereich jäh ruiniert. Gefangen im Stau ohne Option auf vor und zurück rannen uns die wertvollen Minuten langsam aber sicher durch die Hände. Es würde kapp werden …, es würde äußerst knapp werden…, beim besten Willen, wie soll das nur noch gehen…, der Flieger geht wohl heute ohne uns…
Aber dann ersannen wir einen teuflischen Plan: einer wird am Flugplatz mit samst Gepäck ausgekippt und checkt schon mal ein der andere gibt das Auto ab. Das Los entschied über die Verteilung der Rollen: Kay checkt ein – Susi parkt den Bus.
Eine Stunde später traf ich schweißgebadet mit ca 4 Kubikmetern Gepäck verteilt auf zwei Wagen am vorgesehenen Bagage Drop Counter ein. Der erste Lichtblick an diesem Tag: keiner stand (mehr) an. Hurra: ich würde das Gepäck samst Sperrgepäck noch rechtzeitig abgeben können. Nachdem ich einen Stapel Pässe auf den Tresen gelegt hatte, begann die nette Dame vom Groundservice mit dem Check-In. Es dauert verdächtig lange – immer wieder und immer öfter wurde lautstark die Zurücklöschentaste gedrückt. Zuerst glaubte ich die Ursache in Form des Aufdruckes „Trainee“ unter dem Namenschild gefunden zu haben. Aber es kam noch schlimmer. Nach 15 Minuten des Rätselns kam die Frage wo der Pass der zweiten Emma sein. Und überhaupt auch der zweite Emil könne kein gültiges Reisedokument vorweisen. Geduldig versuchte ich dem nervösen Bodenpersonal zu erklären, dass es nur einen Emil und nur eine Emma gäbe. Aber ich wurde nicht erhört…
Was war passiert? Der erste Emil war das Kind, welches in der Pauschalreise auf dem Schoß der Eltern mitreiste, während der zweite Emil ein eigenes Ticket und einen eigenen Sitzplatz hatte und zu allem Übel noch 1 Jahre älter war (das mit dem Alter war die kluge Idee von der AirBerlin Buchungshotline – denn erst ab 2 Jahren bekommt man einen eigenen Flug). Nach 45 Minuten Ratlosigkeit nahm man unsere Koffer entgegen und versprach uns, in den verbleibenden 45 Minuten bis zum Abflug würden wir noch irgendwelche Bordingpässe erhalten – zur Not auch handgeschriebene…
Der Rest verlief dann unspektakulär. Der freundliche Steward machte uns die erste Reihe klar und so hatten unsere 4 Kinder im Doppelpack ordentlich Platz. Die Zeit verging schnell, die beiden schliefen dann nach 2 Stunden Flug auch ein und hielten bis zum Ende durch.
Auch die Landung klappte gut, wenn auch die kleinen Racker durch den zunehmenden Druck wach wurden.